Lanthan verkaufen

Lanthan ist im Handel selten als „klassisches Metallstück“ präsent, sondern vor allem als chemische Verbindung oder als Legierungsbestandteil in massenrelevanten Industrieketten. Wer Lanthan Schrott verkaufen möchte, erzielt marktgerechte Ergebnisse dann, wenn die Charge sauber einer der etablierten Ströme zugeordnet werden kann: NiMH-Batteriefraktionen mit LaNi5-Anodenmaterial oder verbrauchten FCC-Katalysatoren aus Raffinerien. Lanthan (La) gehört zu den Leichten Seltenen Erden (LREE) und wird häufig zusammen mit Cer, Praseodym und Neodym gehandelt.

Im NiMH-Recycling ist die intermetallische Phase LaNi5 entscheidend: Sie speichert Wasserstoff in ihrem Kristallgitter und ermöglicht die Funktion der Anode. Traktionsbatterien aus Hybridfahrzeugen, große NiMH-Systeme sowie industrielle Zellen erzeugen deshalb einen großen lanthanrelevanten Stoffstrom. Für die Bewertung ist wichtig, ob komplette Systeme (mit hohem Gehäuseanteil) oder bereits sortierte Fraktionen (Module/Zellen/Schwarzmasse/Anodenmaterial) vorliegen. Saubere Trennung reduziert Aufbereitungsaufwand und verbessert die Planbarkeit.

In der Petrochemie wird Lanthan in FCC-Katalysatoren eingesetzt. Lanthan stabilisiert Zeolith-Strukturen, die beim Rohöl-Cracking zentrale Aufgaben übernehmen. Spent FCC-Katalysatoren sind matrixgebunden: Der enthaltene Lanthananteil ist nicht „frei“, sondern an Träger- und Prozesskomponenten gekoppelt. Deshalb ist die Bewertung analytikgetrieben und hängt von Zusammensetzung, Herkunft, Feuchte sowie möglichen Prozessrückständen ab. Wer diese Chargen trocken, klar gekennzeichnet und als eigene Fraktion bereitstellt, beschleunigt Prüfung und Zuordnung.

Ein zweites Feld ist die Optik: Lanthanglas ist ein hochbrechendes Spezialglas für hochwertige Linsen und fällt als Rohling-Ausschuss oder Bruch an. Hier entscheidet die getrennte Sammlung über den Verwertungsweg. Vermischung mit Standardglas macht die Zuordnung unsicher und erhöht den Aufwand. Zusätzlich kann Lanthan als Mischmetall auftreten (La-Ce-Pr-Nd) und als Legierungszusatz in metallurgischen Anwendungen genutzt werden.

Als Nische sind LaB6-Kathoden (Lanthanhexaborid) zu nennen: Diese Borid-Keramiken dienen als Elektronenquellen in REM/TEM-Systemen. Die Mengen sind klein, die Wertigkeit jedoch hoch, wenn Identifikation und Trennung stimmen. Ebenfalls relevant sind technische Restbestände von Lanthanoxid (La2O3) als hygroskopische Pulvercharge, sofern die Ware eindeutig deklariert und gebindefähig ist.